Gemeinsam mit der Schufa führte O2 eine neue Möglichkeit der Bonitätsprüfung ein. Die Schufa testete, ob Verbraucher und potenzielle Neukunden bereit sind für die Bonitätsbewertung relevante Kontodaten für 12 Monate von der Schufa speichern und analysieren zu lassen.
Ziel des sogenannten „Schufa Check-in“ Verfahrens war es mehr Verbraucher den einfachen Nachweis ihrer aktuellen Bonität zu ermöglichen, um im Anschluss einen Mobilfunkvertrag oder eine hardware-Finanzierung abschließen zu können.
Bei O2 kommt es immer wieder zu Ablehnungen von Vertragsanfragen aufgrund fehlender oder älterer, unzureichender negativer Bonitätsinformationen, obwohl die aktuelle finanzielle Lage Situation völlig unproblematisch ist.
Um in diesen Fällen dennoch einen Vertrag mit Telefonicà/O2 abschließen zu können führte die Schufa Anfang November den sogenannten „Schufa Check-in“ ein. Hier bekam das Unternehmen Einsicht in die Kontoauszüge des Interessenten und konnte die Daten 12 Monate speichern. Diese Kontoprüfung war für mögliche Neukunden kostenlos und es musste ausdrücklich zugestimmt werden.
Die hieraus gewonnen daten wurden von der Schufa analysiert und die Ergebnisse an O2 übermittelt. Auf Grundlage dieser Ergebnisse entschied O2, ob es zu einem Vertragsabschluss kommt oder nicht. Die Schufa sieht in diesem Verfahren einen großen Gewinn für Verbraucher.
Viele Politiker und Datenschützer waren allerdings sofort alarmiert. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thommes sagte, es sei alarmierend, dass die Schufa Kontoauszüge der Verbraucher durchleuchten wolle.
„Für niedrigere Preise und mehr Möglichkeiten im Rechtsverkehr sollen die Bürger mit ihren Daten bezahlen.“
Wenn Bürger am Ende nur durch die Einwilligung in diese Datenverarbeitung durch die Schufa an Handy oder Mietverträge abschließen könnten, hätten sie faktisch keine Wahl mehr.
O2 erklärte das Projekt nach knapp einem Monat für beendet. „Die Ergebnisse dieses Tests haben unsere Erwartungen leider nicht erfüllt“, so Telefonicà/O2. „Daher haben wir beschlossen, den Test zu beenden und das Check-In‘ Verfahren der Schufa nicht länger zu nutzen.“