Von allen Seiten hört man es, doch worum geht’s? Clubhouse ist eine Audio-only-App, bei der man live Gesprächen lauschen, oder sich aktiv an Diskussionen beteiligen kann.
Nutzer können Räume erstellen und öffnen und dort einfach lossprechen. Jeder kann dazu kommen, zuhören und sich melden, wenn er an dem Gespräch teilnehmen und mitreden möchte. Eine Mischung aus live-Podcast und Chat.
In den Gesprächsräumen gibt es weder eine Kommentar- oder Likefunktion, noch eingeschaltete Kameras.
Wie in anderen SocialMedia-Plattformen auch, kann man aber Nutzern folgen. Eröffnen diese Nutzer dann einen Raum, geht eine Benachrichtigung an alle Follower heraus und man kann teilnhemen.
Der Haken: Clubhouse funktioniert aktuell nur über eine Einladung und iOS. Einladungen können allerdings nur dann gesendet werden, wenn das Adressbuch des Smartphones frei gegeben wird. Sind die Kontaktdaten freigegeben, werden diese vollständig (inklusive Namen, Telefonnummer und aller weiteren Information im Adressbuch) auf den Servern in den USA hochgeladen und gespeichert. Für diesen Upload ist der jeweilige Nutzer von Clubhouse verantwortlich und benötigt somit rechtlich die Einwilligung seiner gespeicherten Kontakte.
Außerdem werden alle Gespräche bei Clubhouse aufgezeichnet und gespeichert. Laut Clubhouse werden diese Audiodateien verschlüsselt gespeichert, wobei die Verschlüsselung allerdings nicht bekannt ist.
Diese Aufzeichnungen dienen dazu im Falle von Beschwerden ausgewertet und gegebenenfalls als Beweismittel genutzt zu werden.
Wenn ein Raum geschlossen wurde, ohne dass eine Beschwerde über einen Nutzer eingegangen ist werden die gespeicherten Dateien gelöscht, so Clubhouse.
Die Speicherung der Audiodateien erfolgen auf Grundlage einer Einwilligung. Ein Hinweis auf diese Einwilligung erscheint aber nicht im Anmeldeformular, wie nach deutschem Recht vorgeschrieben, sondern lediglich in den AGBs.
Nutzern ist es wiederum untersagt Gespräche aufzuzeichnen, wenn nicht ausdrückliche alle Teilnehmer ihr Einverständnis gegeben haben.
Derzeit gibt es noch keine Werbung auf Clubhouse und die Nutzung ist uneingeschränkt kostenlos, weswegen es schwierig ist, das Geschäftsmodell hinter der App zu erkennen. Aus der Datenschutzerklärung ist allerdings ersichtlich, dass Clubhouse Nutzerdaten der User sammelt und speichert.
Das allein ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Denn so können Betreiber Nutzerverhalten lernen um diese besser zu verstehen und dann zielgerichtet neue Features zu entwickeln. Einer der großen Kapitalgebern von Clubhouse ist allerdings Andreessen Horowitz, der bereits Facebook und Instagram in der frühen Phase unterstütze.
Und diese SocialMedia-Apps sind auch gerade dafür bekannt, Nutzer detailliert zu durchleuchten.